Orientierungslos durchs Leben

02.04.2018

Was tue ich nach meinem Schulabschluss? Das ist wohl die häufigste Frage, die man sich kurz vor seinem Abschluss stellt. Manche wissen vielleicht schon ganz genau was sie machen möchten, aber die meisten wissen es nicht. 

Viele gehen ins Ausland, um neue Dinge zu entdecken, vielleicht neue Stärken zu finden und offen für mehr Sachen zu sein, die vorher unmöglich erschienen. 

Die anderen jobben erst einmal, um Geld zu verdienen und nicht gleich wieder lernen zu müssen wie in der Schule. 

Und dann gibt es noch die Kategorie, nach dem Abitur sofort ein Studium oder eine Ausbildung anfangen. 

Welcher Typ seit/wart ihr? 

Ich habe direkt nach meinem Abitur Medienkommunikation angefangen zu studieren. Zu Beginn war es etwas interessantes, etwas was ich machen wollte, aber auch irgendwie nicht. Es ist schwer zu beschreiben wie ich mich in dieser Zeit gefühlt habe, aber mein Schlafmangel, meine schlechte Haut und meine ständige Angst zu versagen, sprach für sich. 

In einem anderen Blogpost hatte ich geschrieben, warum, weshalb, wieso ich mein Studium abgebrochen habe und was meine jetzigen Pläne sind. 

Nur leider läuft nicht immer alles nach Plan und bei mir erst recht nicht. 

Ich weiß es gibt viele Menschen von meiner Sorte, die viele Dinge wollen, sie planen, sich den Arsch aufreißen und am Ende haben alle Bemühungen nichts und wieder nichts gebracht und das Leben verpasst dir ständig eine Faust ins Gesicht. 

Wir sind nicht alleine, dennoch sind die Leute, die meine Pechsträhne teilen, meistens die einzigen in deren Freundeskreis bei denen es nie wirklich so hinhaut wie es sollte. 

Bei mir im Freundeskreis habe ich das Gefühl alle sind angekommen. Alle wissen genau was sie tun wollen und sind davon überzeugt, dass das was sie machen das Richtige ist. Vielleicht wollen sie das was sie gerade studieren oder als Ausbildung machen nicht ihr Leben lang tun, aber sie wissen genau, dass sie eine Zeit lang genau das machen werden und sie glücklich damit sind. 

So langsam läuft die Zeit ab! Mit meinen 21 Jahren habe ich noch nichts. Ich jobbe, habe mein Studium abgebrochen und werde nirgendwo angenommen. Aber warum? Jetzt stelle ich mir die Frage, wozu habe ich überhaupt Abitur gemacht, wenn es mir am Ende anscheinend doch nichts bringt. Warum habe ich nicht einfach einen besseren Realschulabschluss gemacht und bin in eine Lehre gegangen. Dann wäre ich jetzt schon längst fertig und könnte jetzt meinen Träumen nachgehen. Nur jetzt, so ohne Abschluss, ohne etwas handfestes, gestaltet sich alles viel schwieriger als geplant. 

Ich bin ein kreativer Kopf. Mein Kopf arbeitet rund um die Uhr. Und das nicht mit politischen, wirtschaftlichen Themen, sondern fiktiven, kreativen und banalen Gedanken. Ich tanze, denke mir ständig neue Choreographien aus, ich schreibe, schreibe fiktive Geschichten, die ich irgendwann als Bücher veröffentlichen möchte. Aber was bringt mir meine ganze Kreativität, wenn ich damit kein ordentliches Geld verdienen kann und am Ende wieder bei Mama und Papa einziehen muss. 

Hätte ich bereits einen Abschluss, hätte ich während der Ausbildung Geld verdient, hätte ich jetzt Zeit meine Träume zu verwirklichen und vielleicht nebenbei Zeit zu jobben. Dennoch hätte ich den Abschluss und wenn alles den Bach runter ginge, kann ich darauf zurückgreifen. Nur leider habe ich nichts, gar nichts und das macht alles in meinem Leben nur noch schwieriger, als es so oder so schon ist. 

Meine Freunde:

Der eine hat seine Ausbildung absgeschlossen, studiert jetzt nur noch sporadisch und lebt seinen Traum als DJ und Produzent. Er hat es sich alles selbst aufgebaut und dennoch, wenn das alles in ein paar Jahren für ihn schlecht ausgehen sollte, hat er trotzdem seine abgeschlossene Ausbildung in der Hand. 

Die andere ist seit drei Jahren in einer Beziehung und seit 1 1/2 Jahren wohnt sie mit ihrem Freund zusammen. Es ist immer Unterstützung da. Die beiden greifen sich immer unter die Arme. Wenn es einem schwer fällt für die Uni zu lernen oder irgendwas in der Familie gerade nicht super läuft, dann ist immer jemand da. 

Die nächste hat zwar ihr erstes Studium abgebrochen, aber hat das Themenfeld nicht gewechselt, sondern nur die Uni und die allgemeine Bezeichnung des Studiengangs. Sie lernt viel, versucht trotzdem in ihrer Freizeit viel mit Freunden und der Familie zu unternehmen und am Ende besteht sie alle Prüfungen. Natürlich gibt es bei ihr auch Hoch und Tiefs, aber trotzdem weiß sie, dass ihr Studium das Richtige ist. 

Genau das möchte ich fühlen. Genau das möchte ich in meinem Leben und nicht immer nur planlos durch die Gegend irren. 

Ich kann nichts mehr machen als bewerben, bewerben, bewerben und dann immer versuchen, versuchen, versuchen. Nur leider hat bisher nie alles so richtig geklappt wie ich wollte. Deshalb sind so kleine Erfolgserlebnisse oder mal ein Gewinn, so wie für mich Festival Tickets für dieses Jahr oder letztes Jahr das Ergattern von Harry Styles Konzertkarten, super befreiend für mich. Ich steigere mich in diesen Erfolg mehr als nötig rein und denke mir: 'Ach jetzt ist die Pechsträhne mal vorbei' Aber nein, eine Woche später ist sie meistens wochen- oder monatelang wieder da. 

*** Ich möchte für diesen Beitrag kein Mitleid oder sonst wie was. Ich möchte einfach nur meine Gedanken aufschreiben, damit ihr sie lesen könnt. Denn es gibt bestimmt Leute dort draußen, denen es genauso geht wie mir. Die keinen richtigen Plan vom Leben haben, aber irgendwie trotzdem wissen was sie wollen. Ich rede immer mit meinen Freunden über meine Pläne und bekomme immer optimistischen Zuspruch, was eine immer wieder einkehrende Niederlage umso schlimmer für mich macht. Redet mit euren Freunden! Denn meistens sind sie der beste Anker und sie verstehen meistens besser als Eltern. Wir sind in einer Zeit angekommen wo uns jede Tür offen steht und wo wir als Nicht-Auszubildender oder Nicht-Student nicht sofort abgestempelt werden, sondern wir sind Menschen, die ihre Träume verwirklichen wollen, die das Risiko eingehen, die sich der Konsequenzen bewusst sind, aber dennoch viel mehr Anerkennung verdienen, nicht nur von anderen Leuten, sondern vom Leben selbst. 

Bis dahin ...

Mit ganz viel Liebe, Josefine 


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